Wenn es auf der Arbeit jeweils Missverständnisse gab, da fiel mir auch extrem auf, wie man mich anschaute. Richtig prüfend, so à la: "War das jetzt wirklich ein Missverständnis oder hat sie das absichtlich gemacht, resp. nicht gemacht?" Ich spürte dann jeweils wie meine Backen schön warm wurden und sich zeitgleich wohl auch die Gesichtsfarbe zu verändern begann... Wieso in aller Welt ist es so schwierig, wichtige Sachen schriftlich mitzuteilen?
Liebe hörende Menschen, ich war mal selber einer von euch ;-) und darum möchte ich euch helfen, mit einer kleinen Auflistung von Dingen, die wir Gehörlosen (oder Schwerhörigen) über alles lieben und schätzen.
- Bitte sprecht uns nicht von hinten an, da es nicht sehr effektiv ist.
- Sollten wir euch nicht bemerken, dann tappt uns nicht - so aus dem Nichts - von hinten auf die Schulter.
- Schnurrbärte verdecken den Mund und machen das Lippenlesen nicht einfacher.
- Wir hören euch nicht besser, wenn ihr uns ins Ohr brüllt. Im Gegenteil. Das ist für uns genauso unangenehm wie für euch.
- Wenn wir euch nicht auf Anhieb verstehen, sagt nicht einfach: "Ach vergiss es:" Denn uns interessiert, was ihr uns mitteilen wolltet.
- Schaltet einen Film ein ohne Untertitel und sagt: "Du kannst dir ja einfach die wundervollen Bilder ansehen". Danke, die sind ja sooo toll!
- Schaltet für euch dann noch die Surround-Anlage ein, damit wir auch bei jeder Vibration ordentlich miterschrecken!
- Wenn wir sagen, dass wir schlecht hören oder gehörlos sind, dann müsst ihr antworten: "Ooooh, das tut mir sooooo Leid"
- Redet bitte nicht ohne Mimik, ohne Punkt und ohne Komma.
- Zuletzt einer meiner Favoriten, ich höre ihn noch heute mindestens zwei mal die Woche: "...und wenn noch irgendwas ist, dann rufen Sie einfach an!"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen